Medizinische Behandlung
 

"Es hat gar nicht gepiekst..."

 

 

  • Wichtig:

          Unterkühlte Igel vor medizinischer Versorgung erst aufwärmen.

 

  • Da Igel durch Unterkühlung, durch Unterernährung, durch Parasitenbefall mit bakteriellen Infektionen behaftet sind,

          ist es unbedingt WICHTIG

          vor der Entwurmung oder gleichzeitig ein Antibiotika (Baytril 2,5%) zu verabreichen.

          Dosierung:

          0,1 ml per 100g Körpergewicht (subc.) 3 - 5 Tage, in Notfällen auch länger.

 

  • Als Entwurmungsmittel wird Levamisol verwendet.

          0,08 - 0,1 ml per 100 gr. Körpergewicht Levamisol 10%(subc.) nur als verdünnte Lösung (1:4),

          2 x im Abstand von 48 Stunden verabreichen.

           

Achtung:

Um eine genaue Dosierung beim Igel zu gewährleisten, muss die 10%-ige Lösung auf 2,5% verdünnt werden

(1 ml Levamisol 10% + 3 ml Sterofundin ergeben eine 2,5%ige Lösung).

Wenn Levamisol nicht greifbar ist, kann eine orale Entwurmung mit Flubenol - Paste

  • bei Igel unter 500 gr. ------ 2 Teilstriche
  • bei Igel über 500 gr. ------- 4 Teilstriche

5 Tage lang ins Futter gemischt werden.

 

Igelkinder, die noch nicht lange alleine in der Natur waren, haben noch keine Regenwürmer und 

Schnecken (Wirte) gefressen und sollten deshalb noch nicht entwurmt werden.

Die Entwicklungszeit von der Larve zum Wurm beträgt 3 Wochen.

 

Jungigel im Spätherbst (Okt. - Dez.) oder geschwächte Igel, die untergewichtig und verwurmt sind, 

je nach Zustand des Tieres entwurmen (1/2 oder eventuell 1/3 Dosis).

Nach 48 Stunden kann die Dosis etwas erhöht werden.

Gleichzeitig Baytril 2,5%, Flüssigkeit und aufbauende Medikamente wie Catosal, 

Vit.-B oder Jecuplex verabreichen.

 

Deshalb ist eine genaue Gewichtskontrolle vor der Entwurmung wichtig!

 

Aufgrund der unvollständigen Entwurmung, ist im Abstand von ca. 12 - 14 Tage oft eine nochmalige 

Entwurmung notwendig!

 

Ivomec und Dectomax sind nicht wirksam und können bei schwachen Igeln zum Tode führen!

Spot-on-Präparate die oft von Tierärzten gerne angewandt werden, können beim Igel zum Tode führen.

 

Schwerkranke Igel und mutterlose Igeljunge:

Haben Sie einen sehr kranken Igel (apathisch, mager, kein Einrollen, Seitenlage) oder einen Igelsäugling

gefunden, so rufen Sie schnellstens eine Igelstation an. Auch solchen Tieren kann geholfen werden.

Es würde aber zu weit führen, hier die Behandlungsmöglichkeiten, bzw. die viel Sachkenntnis erfordernde 

Aufzucht zu schildern.

Bei starkem Stachelausfall und extrem schuppiger Haut, sollte schnellstens eine Igelstation oder 

ein Igel-kundiger Tierarzt aufgesucht werden, da es mehrere Ursachen haben kann, wie z.B. Hautpilz,

starker Milbenbefall, Mangelerscheinung usw.

 

Wenn Sie einen Igel aufnehmen, ist es ganz wichtig, dass er schnellstens fachlich richtig medizinisch 

versorgt wird.

 

 

Ratschläge und Hilfe erteilt Ihnen gerne Hannelore Pentenrieder

Telefon 0821-467569

Behandlungszeiten nach telefonischer Vereinbarung.

 

In Notfällen können Sie eine Nachricht auf Band sprechen und deutlich Ihren Namen und Telefonnummer

hinterlassen.